Geschäftsjahr 2022

Die Ansprüche an eine zuverlässige und hochwertige Daseinsvorsorge für Hagen durch die HVG sind im Berichtsjahr nicht weniger geworden. Im Gegenteil: Coronapandemie und Ukraine-Krieg stellten den Konzern vor besondere Herausforderungen. Umso wichtiger, als für die Stadt essenzielles Unternehmen die Leistungen weiter stabil und attraktiv aufrechtzuerhalten. Der Jahresbericht zeigt dies an einigen exemplarischen Fällen.

Dem Abflauen der Coronapandemie folgte im Berichtsjahr 2022 mit dem Russland-Ukraine-Krieg die nächste herausfordernde Situation: Krieg und Leid in Europa, Flüchtlingsströme, Energiemangellage und hohe Inflation gingen und gehen damit einher – damit wiederum kein einfaches Jahr für Hagen und auch die HVG. Die letzten Jahre haben indes gezeigt, dass der Konzern resilienter gegenüber Krisen wird. Die gewonnene Fähigkeit, mit sich schnell ändernden Situationen umzugehen und flexibel zu reagieren, ist sicherlich eines der hervorstechenden Resultate der näheren Vergangenheit. Aus einer Stadthalle wird ein erfolgreiches Impfzentrum und eine Flüchtlingsunterkunft; der Werkhof stattet Flüchtlingsunterkünfte aus; die Daseinsvorsorge in Bädern und Bussen, die Versorgung mit Fernwärme wie die Entsorgung werden trotz der wechselnden Umstände aufrechterhalten. Seniorenzentrum und Jugendhilfe stellen eine hochwertige Betreuung sicher.

„Irgendwie fängt irgendwann irgendwo die Zukunft an”, heißt eine Liedzeile in einem bekannten Song einer noch bekannteren Hagener Künstlerin. Zukunft braucht Orientierung. Zukunft braucht aber auch Mut. Daher arbeiten wir im HVG-Konzern im laufenden Geschäftsjahr 2023 an einem neuen Leitbild für die HVG: Sie ist die Holding der Hagener Daseinsvorsorge. Konkret geht es um die Frage, wie wir dazu beitragen können, das Leben in Hagen trotz der neuen Unsicherheiten und Herausforderungen besser zu machen. Wir wollen nachhaltige Zielsetzungen im städtischen Kontext generieren, des Weiteren gemeinsame Werte als Leitplanken des Miteinanders im Unternehmen und außerhalb festigen.

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile – auch wenn Aristoteles im antiken Griechenland sicherlich der Gedanke einer erfolgreichen städtischen Holding fernlag. Mit den neun konsolidierten Unternehmen, ihren über 1.200 Mitarbeiter*innen und fast 95 Millionen Euro Konzernumsatz ist der HVG-Konzern heute ein wichtiger, stabilisierender Wertschöpfungsfaktor für Hagen und die Region. Denn die grundlegenden Ziele der HVG lauten: Ein attraktives Leistungsangebot für das Leben der Hagener bereitstellen; dafür Synergien innerhalb des Unternehmensverbundes nutzen; nachhaltig arbeiten und ein verantwortungsvoller und attraktiver Arbeitgeber sein.

Stark für Hagen bedeutet nicht Stagnation. Im Gegenteil: Wir wollen Dinge bewegen und Chancen nutzen. Bestes Beispiel: das große Experiment des 9-Euro-Tickets im Berichtsjahr. Ein belebender Impuls für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nach den Coronajahren und ein Umdenken in Richtung einer Verkehrswende. Mit dem Nachfolger DeutschlandTicket in all seinen Facetten ist ein spannendes Produkt für die Zukunft entstanden. Aus Sicht der Kunden sind die politisch gewollte Erweiterung des Fahrplanangebots, der Ausbau der Elektromobilität und andere Maßnahmen zur Attraktivierung des ÖPNVs der vergangenen Jahre positiv zu bewerten und zeitlich sehr passend. Bei aller Euphorie muss natürlich die Finanzierung langfristig sichergestellt werden, aber die Chance, den Nahverkehr auf eine breitere Basis zu stellen, ist eine historische.