Besonders gut und abwechslungsreich
Ausbildung zum*zur Kfz-Mechatroniker*in
Navigationssysteme, Bremsassistent, Einparkhilfe – Autos stecken mittlerweile voller komplexer Elektronik. Wenn da etwas kaputtgeht, sind echte Experten*innen gefragt. Kfz-Mechatroniker*innen haben sowohl in der Elektronik als auch in der Mechanik das nötige Know-how, um Fahrzeuge in Betrieb zu halten. Entsprechend vielfältig ist die Ausbildung.
Emil Kähne hat seine Faszination fürs Schrauben früh entdeckt. Kein Wunder, sein Vater ist Zweiradmechaniker. Als Auszubildender zum Mechatroniker bei der Hagener Straßenbahn (HST) kann der 19-jährige erfahren mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen sammeln, nicht nur bei der HST, sondern im ganzen HVG-Konzern. Insgesamt 65 PKW und rund 150 Busse umfasst die Fahrzeugflotte. Zu den Aufgaben der Mechatroniker*innen gehören die Wartung, Inspektion und Prüfung der Fahrzeuge mithilfe moderner computergestützter Kfz-Diagnosetechnik sowie die Reparatur.
Emil, warum hast du dich für die Ausbildung bei der HST entschieden?
Dass ich in dem Tätigkeitsbereich arbeiten wollte, wusste ich schon früh. Von einem Bekannten habe ich gehört, dass die Ausbildung zum*zur Mechatroniker*in bei der HST besonders gut und abwechslungsreich ist.
Welche Tätigkeiten machen die besonders Freude?
Jede Art von komplexen Aufgaben, bei denen man den Kopf einsetzen muss. Richtig cool war, als ich die Kupplung eines Pkw reparieren sollte. Eine echte Tüftelei, weil das Getriebe ausgebaut werden musste. Das ist sehr aufwendig. Ich war gut zwei Tage damit beschäftigt. Und durfte ich natürlich noch Probe fahren, um zu sehen, ob wieder alles reibungslos läuft.
Was macht weniger Spaß?
Alle Arbeiten, die eher monoton sind. Dazu gehört beispielsweise das Reifenwechseln.
Welche Eigenschaften sollte man mitbringen, wenn man diesen Beruf ergreifen will?
Technisches Verständnis, handwerkliches Geschick und natürliche Interesse am Schrauben. Die Noten in Mathematik und Physik sollten möglichst auch ganz gut sein.
Optimale Voraussetzungen
Michael Jansen ist Ausbilder mit Herz und Seele bei der HST. Ihm ist besonders wichtig, dass seine Auszubilden ein echtes Interesse am Beruf haben „dann klappt das Lernen quasi von alleine“. Auch Teamfähigkeit und ein offener Umgang mit Fehlern spielen für ihn eine tragende Rolle. „Wir haben hier große Verantwortung. Fehler gehören zum Lernen dazu, das ist kein Problem. Es ist nur wichtig, offen darüber zu sprechen“.
Wie läuft die Ausbildung ab?
Die Ausbildung ist dual aufgebaut, sodass man im Wechsel im Betrieb ist und in der Berufsschule, in der das theoretische Hintergrundwissen vermittelt wird. „Zu Beginn der Ausbildung durchläuft bei uns jede*r Auszubildende zudem einen Grundlagenlehrgang Metallbearbeitung in der Unternehmenseigenen Lehrwerkstatt“, berichtet Ausbilder Jansen, „Das ist mittlerweile zwar nicht mehr obligatorisch, wir halten die Vermittlung der Grundfertigkeiten wie Drehen, Fräsen oder Bohren für sehr wichtig.“ Nach eineinhalb Jahren bereiten sich die Auszubildenen bereits langsam auf den ersten Teil der Abschlussprüfung vor. „Wir können die Vorbereitungen komplett intern leisten, da wir optimale Voraussetzungen haben, was die Ausstattung und die Lehrwerkstatt angeht“, erzählt Jansen, der stolz ist auf die sehr niedrige Durchfallquote seiner Schützlinge. Zum Ende der dreieinhalbjährigen Ausbildung folgt Teil 2 der Prüfung , nach deren Bestehen man staatlich anerkannte*r Kraftfahrzeugmechatroniker*in ist.